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Hybrides Arbeiten

Die Veränderung der Arbeitswelt ist in vollem Gange. Schaut man in die Vergangenheit, hat sich die Arbeit immer dann besonders schnell gewandelt, wenn es gesellschaftliche Veränderungen gab oder disruptive Technologien auf den Markt gekommen sind.  

So war es auch bei der Covid-Pandemie. Nachdem wir über Nacht die Arbeit, wie wir sie kannten, in unser Zuhause verlegen mussten, hat sich in der Arbeitswelt etwas verändert. Hybride Arbeitsformen haben sich etabliert und sind künftig nicht mehr wegzudenken. 

Hybrides Arbeiten: Vorteile für Unternehmen

Hybrides Arbeiten bezieht sich auf die Kombination von Arbeit im Büro und an weiteren Orten – wie beispielsweise zuhause oder in einem Co-Working-Space. Charakteristisch für diese Form der Arbeit ist die örtliche und zeitliche Unabhängigkeit.  

Der Ansatz von hybridem Arbeiten ermöglicht es Unternehmen, die Vorteile beider Arbeitsumgebungen zu nutzen, indem es die Flexibilität und Produktivität von Remote-Arbeit mit der sozialen Interaktion und Zusammenarbeit im Büro kombiniert. 

Studien zeigen, dass hybrides Arbeiten sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeitende Vorteile bietet. Bei einer Studie von Buffer gaben 90 % der Befragten an, dass sie ihre Arbeit produktiver machen würden, wenn sie die Möglichkeit hätten, ihren Arbeitsort flexibel zu wählen.  

Eine andere Studie von Harvard Business Review zeigt, dass Unternehmen, die Remote-Arbeit ermöglichen, eine 25 % höhere Mitarbeiterzufriedenheit und eine 20 % höhere Mitarbeiterbindung aufweisen.

Deswegen ist das Konzept aus Sicht der Mitarbeitenden nicht länger ein Privileg, sondern entwickelt sich zum elementaren Bestandteil für Arbeitgeber, als attraktiv wahrgenommen zu werden. Gemäss einer Global Workforce Studie wäre es für mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen sogar ein Kündigungsgrund, wenn das Unternehmen kein Homeoffice unterstützen würde.  

Hybrides Arbeiten: Challenges für Unternehmen

Viele Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, die Umsetzung von hybrider Arbeit erfolgreich zu gestalten. Allein mit der Erstellung einer entsprechenden Arbeitsrichtlinie ist es nämlich nicht getan.  

Eine kürzlich veröffentlichte Studie des britischen Office for National Statistics zeigt, dass beispielsweise die Zahl der Langzeiterkrankten bei den 25–34-Jährigen seit Beginn der Pandemie und somit die Verlagerung des Büros ins Homeoffice um 43 % gestiegen ist. Nicht zuletzt, weil die meisten Beschäftigten zuhause im Bett oder am Küchentisch sitzen, um zu arbeiten. Hier sind die Unternehmen gefragt, die entsprechende Ausstattung bereitzustellen oder alternative Modelle anzubieten (z. B. Mitgliedschaft in einem Co-Working-Space). 

Weiter liegen die Schwierigkeiten meist in der Zusammenarbeit zwischen Remote- und Präsenzteams sowie bei der Sicherstellung, dass Remote-Mitarbeiter sich nicht isoliert fühlen oder ausgegrenzt werden.  

Hybrides Arbeiten: Rolle des Büros?

Brauchen wir zukünftig überhaupt noch Büros? 

Ja. Nur eben anders.  

Durch hybride Arbeitsformen haben wir gelernt, dass es Tätigkeiten gibt, die nicht zwingend im Büro erledigt werden müssen. In der zukünftigen Arbeitswelt werden die Mitarbeitenden jeden Morgen eine ganz bewusste Entscheidung treffen, welcher Ort für die zu verrichtende Tätigkeit passend ist. Damit das Büro noch ein Teil davon sein kann, muss sich dessen Konzept fundamental verändern. Es muss eine neue Funktion einnehmen.  

Unternehmerisch ist der physische Ort relevant für die Zusammenarbeit, das Netzwerken und die Unternehmenskultur. Denn auch in einem «Remote-First»-Ökosystem kann die physische Begegnung zwischen Menschen nicht ersetzt werden. 

Bonus: Checkliste für die Umsetzung hybrider Arbeitsformen

Diese 10 Punkte musst du bei der Einführung von hybridgem Arbeiten für dein Unternehmen beachten.

  1. Klare Remote-Arbeitsrichtlinien erstellen. 
  2. Notwendige Technologie und Tools (VPN, Videokonferenz-Software, Cloud-Storage etc.) bereitstellen.
  3. Mitarbeitende in der Nutzung dieser Technologien schulen. 
  4. Kommunikationskanäle und -richtlinien definieren. 
  5. Regelmässige Check-Ins und Meetings durchführen, um den Arbeitsfortschritt zu verfolgen und die Mitarbeitenden bei Bedarf zu unterstützen.
  6. Flexible Arbeitszeiten und -orte anbieten. 
  7. Möglichkeiten für soziale Interaktion und Team-Building schaffen. 
  8. Verantwortlichkeiten und Ziele der Mitarbeitenden definieren.
  9. Sicherstellen, dass Datenschutz- und IT-Sicherheitsrichtlinien eingehalten werden. 
  10.  Regelmässige Feedback-Schleifen etablieren, um Probleme oder Anliegen der Mitarbeitenden aufzunehmen und zu lösen.

 

Illustration: Noë Wobmann (berry)